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Eigenwillig": Hermann Hechenberger stellt im Pfaffenhofener Rathaus aus
Pfaffenhofener Kurier 20.11.2001 + Schrobenhausener Zeitung 30.11.2001

Das zweite Leben der Schrotteile
München Mosaik - 22. Jahrgang, Heft Nr 3/1996

Eine rabenschwarze Horrorschau: Aufgespießte Puppen neben kleinen Sensenmännern
Pfaffenhofener Kurier 8./9.1.1994

Hermann E. Hechenberger zeigt seine skurrilen Objekte, Skulpturen und Collagen in Hof, Garten und Garagen
Pfaffenhofener Kurier 8./9.1.1994

Arbeitslose Gartenzwerge im Käfig - er Künstler Hechenberger regt mit Ausstellung zum Nachdenken an
Süddeutsche Zeitung 18.05.1998
Das Publikum braucht seine Spinner
Süddeutsche Zeitung 19.09.1996

"Eigenwillig":
Hermann Hechenberger stellt im Pfaffenhofener Rathaus aus

Unter dem Titel "eigenwillig" sind zur Zeit höchst ungewöhnliche Kunstobjekte in der Pfaffenhofener Rathaus-Galerie ausgestellt. Hermann E. Hechenberger aus , längst weit bekannt durch seine skurrilen Objekte und Skulpturen, zeigt in der ersten Rathaus-Etage 22 wirklich sehr eigenwillige Bilder und Collagen. Die Ausstellung ist bis zum 4. Januar 2002 montags bis donnerstags von 8 bis 16.30 Uhr und freitags von 8 bis 12 Uhr geöffnet. Hermann Hechenbergers Kunst ist gewiss nicht jedermanns Sache.Der 43-Jährige, der im "normalen Leben" als Kfz-Mechaniker bei Audi arbeitet und seit 1987 künstlerisch tätig ist, will mit seinen Collagen und Skulpturen auch nicht gefallen, sondern provozieren. Er will aufrütteln, zum Nachdenken und zum Diskutieren anregen. Seine Werke sind daher nicht ästhetisch, sondern provokant, sie klagen an, öffnen die Augen, stoßen ab - und doch steckt in fast jedem auch ein gehöriger Schuss Humor.

Vor allem in den ersten Jahren seiner künstlerischen Tätigkeit setzte Hermann Hechenberger sich gegen Umweltverschmutzung und Drogen, gegen Krieg und Machtmissbrauch ein. Seit etwa 1994 arbeitet er bevorzugt mit Metall und läßt aus verschiedenen Gebrauchsgegenständen Figuren entstehen, die alle eine ganz eigene Charakteristik und Lebendigkeit besitzen.

Ungewöhnlich ist Hechenbergers Kunst auch, weil er ganz alltägliche Dinge - oft Flohmarktware oder Wohlstandsmüll - in Collagen und Skulpturen verwandelt. Bekannt sind z.B. seine Vögel aus kupfernen Wärmeflaschen und seine Figuren aus Musikinstrumenten. Auf Wunsch baut er seine Objekte auch um zu Springbrunnen, Leuchtkörpern usw. In der ersten Etage des Pfaffenhofener Rathauses zeigt Hermann E. Hechenberger keine Figuren, sondern Bilder, die er zum größten Teil eigens für diese Ausstellung gefertigt hat. Aber bei seinen Collagen ist er nicht weniger erfinderisch als bei den Skulpturen: Die ausrangierte Backform wird zum prall gefüllten Bauch, das Verkehrsschild zum Bilderrahmen und zwei Holzpuppen plus Boxhandschuhe symbolisieren den "Kampf der Geschlechter"...

Skulpturen und Objekte von Hermann E. Hechenberger waren in Pfaffenhofen schon des öfteren ausgestellt - zuletzt bei den "Hallertauer Künstlern" im September und bei der "Pfaffenhofen" -Ausstellung im Rahmen des Kultursommers. Aber auch in der ganzen näheren und weiten Umgebung ist der Name Hechenberger ein Begriff.

So waren seine Arbeiten schon in vielen Orten zwischen Ingolstadt, München und Bad Reichenhall zu sehen, außerdem in verschiedenen Fernsehsendungen auf IN-TV, RTL und im Bayrischen Fernsehen.

"Das zweite Leben der Schrotteile"
München Mosaik - Münchner Leben mit Kunst und Kultur - Die Zeitschrift für die Münchnerinnen und Münchner und ihre Freunde 22. Jahrgang, Heft Nr. 3 1996.

Das Hechenbergersche Zweifamilienhaus in , einem Dorf unweit
Pfaffenhofen an der Ilm, ist problemlos an seinem ausgefallenen Vorgartenziehrat zu erkennen. Skurrile Skulpturen lauern zwischen den Stauden und unter den Obstbäumen.

Als erstes begegnet einem ein silbrig blitzendes extraterrestrisches Wesen mit schlauchartigem Torso, einem zweihöckrigen Fahrrad-Buckel, peripheren Techno-Organen sowie zwei seitlichen Scheinwerfern als Augen. Anstelle des Kopfes trägt es einen konvexen Verkehrsspiegel/ in dem der Besucher sich selbst zu erkennen genötigt ist.

Rechts der Auffahrt erhebt sich übermannshoch ein Sensenmann mit Stahlhelm inmitten einer niedlichen Gruppe tönerner Rehlein. So geht es weiter: Das ganze Haus vom Keller bis zum Dachboden ist voller selbsterzeugter Artefakte. Wie kam der Kraftfahrzeugschlosser Hermann E. Hechenberger zur Kunst?

Die Milchkannen waren es/ die ihm die Augen öffneten. Die Arbeit bei einem Ingolstädter Autohersteller hatte ihm noch nie ganz genügt. In seinem Dorf widmete er sich an Feierabenden und Wochenenden den interessanteren Dingen des Lebens, und das waren für ihn immer die etwas ausgefalleneren. Zum Beispiel beschäftigte er sich gründlich mit der Kunst des Handlesens und erwarb sich darin eine beachtliche Reputation.

Und dann war da, wie gesagt, die Ära der Milchkannen. Beim Bauern secondhand erstanden, in Zehnergruppen auf dem Wohnzimmertisch aufgereiht, verpaßte er ihnen sozusagen im Fließbandverfahren eine schmückende Illustration von St. Bartholomä.

Die so verzierten Kannen verkauften sich gut, aber Hechenberger kam sich bei diesem Tun eines Tages sehr seltsam vor:
War dies nicht im Grunde eine ebenso stupide und sinnentleerte Art der Arbeit wie jene in der Autofabrik?

So wurde er in seinem Dorf, fern der Kunstszene, zum äußerst originellen Anti-Gewalts-, Anti-Kriegs-, Anti-AIDS-, Anti-Drogen- und Umweltkünstler. Seine kritischen Bilder, oft mit Kommentaren versehen, seine Schrott-Assemblagen, Konsumgüter Skulpturen und Ready-Mades wirken alles andere als betulich.

Sie sollen anklagen und die Augen öffnen, das ist ihm das Wichtigste; und doch ist immer ein Witz dabei.

Seine erstaunlichen Tüfteleien sind Produkte einer spielerischen Reflektion: "Manchmal habe ich die Einzelteile alle beisammen, aber ich weiß nicht, was daraus werden soll.

Dann macht es auf einmal /klick' und alles fällt an seinen Platz und gibt einen Sinn."


Erstellt am 02.03.00 und zuletzt geändert am 03.05.2006 von

mit Unterstützung von Dipl.Ing.FH Jörg Bucher
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